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Hillesheims Kino ist wieder offen

efb 2Jetzt auch mit drei Eingängen: Der rechte ist in der Hillesheimer Eifel-Film-Bühne aber eigentlich nicht neu hinzugekommen. Davor stand bisher im Vorraum nur das kleine Kassenhäuschen. Hillesheim. Nach mehrmonatigem Lockdown hat auch die beliebte „Eifel Film Bühne“ in Hillesheim seit dem 1. Juli wieder ihre Türen geöffnet. Das seit 1949 bestehende Kino wurde im Eingangsbereich des Vorderhauses in den vergangenen Monaten komplett umgebaut.

„Ohne die Fördergelder des Landes Rheinland-Pfalz und des Bundes speziell für die Kultur in der Pandemie und für die kleinen Kinos auch auf dem Land wäre es nicht gegangen!“ Günther Runge blickt auf die alten Solnhofener Steinplatten auf dem Boden vor der nagelneuen Kinotheke mit Kaffeeautomaten, Kartenverkauf und Popcorn-Maschine. Da liegt der Bodenbelag ja schon seit dem Jahr 1949. Damals hatten Runges Eltern hier das Kino eröffnet.

efb 1Doch über Jahrzehnte waren die Steinplatten von Linoleum und Teppichböden überdeckt. Ab 1968 war hier der HiFi- und Elektroladen Runge, der in den 1980er Jahren im Gebäude noch vergrößert wurde. Und der Kinoeingang war seit mehr als 40 Jahren ja an die hintere Gebäudeseite verlegt, wo sich der Kinosaal in all seiner 50er-Jahre Pracht anschließt.

Und nun sind die alten Platten wieder sichtbar. So gesehen seien die vergangenen Monate eine Art Zeitreise gewesen, meint Günther Runge. Denn auch die originalen Eichendielen in den Nebenräumen wurden ja wieder ans Licht geholt. Ein Schreiner aus Blankenheim hat sie abgeschliffen.

Fördergelder aber auch Tochter Katharina, die die Raumpläne entwarf, und mit ihrer Schwester Hanna mittelfristig als dann dritte Generation die „Eifel Film Bühne“ leiten wird, machten den Eltern Günther und Christine Runge am Ende Mut, die rund sechsstellige Investition ins Vorderhaus ihres Kinos anzugehen.

efb 6Der neue Kassenraum. So gibt es nun da, wo Jahrzehnte lang HiFi-Geräte und Fernseher verkauft wurden die „Eifel Film Bar“ für Filmgespräche, vielleicht auch Lesungen oder Konzerte. In der Ecke der liebevoll dekorierten „Bar“ steht auch ein Klavier. „Das hat noch mein Großvater1908 aus Mecklenburg nach Hillesheim nachkommen lassen“, schmunzelt Günther Runge.

Weitere Accessoires mit Geschichte – allesamt aus den 1950er Jahren des Kinos oder der Familie Ringe - sind zum Beispiel die Tulpen-Kronleuchter an den Decken oder kleine Tischchen und Spiegel in Nierenform.

Im Flur von der Kinotheke zum Kino – er ist jetzt wieder genauso breit wie 1949 geplant - steht nun ein alter, noch voll funktionsfähiger Projektor. Er wurde aus dem Vorführraum heruntergeschleppt.

efb 8Detail aus der Eifel-Film-Bar.
Und im Kino selbst ist jetzt alles ebenfalls wie vor mehr als 70 Jahren: Es gibt wieder drei Eingänge, der linke, bisher vom Kassenhäuschen verstellt, ist wieder geöffnet. Nur ein Stuhl im Parkett vor der Brüstung der Loge fehlt. Er musste samt der Holzwand auf Stuhlbreite dahinter wegen des nötigen Fluchtweges von der Loge ins Parkett und zu den seitlichen Fluchttüren entfernt werden.
 
Christine Runge, die Cineastin der „Eifel Film Bühne“, freut sich, dass endlich Filme „wieder da gezeigt werden können, wo sie hingehören: im Kino!“ Und wie immer gilt: Der Film wird auch für nur einen Besucher gezeigt. (sli)

INFO: www.eifelfilmbuehne.de
Fotos: Stefan Lieser