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15 "Kraftorte" in der Nordeifel

wachendorf klaus kapelleDie Zuwegung zur bekannten „Bruder Klaus-Kapelle“ bei Mechernich-Wachendorf soll mit Mitteln aus dem „Heimatzeugnis“ für die 15 „Kraftorte“ in der Nordeifel barrierefrei ausgebaut werden. Foto: Stefan LieserSchleiden-Vogelsang. Als erstes interkommmunales „Heimatzeugnis“, ein Förderprojekt für kleinere touristische Projekte des Heimat- und Bauministeriums des Landes, wird es im Gebiet des Naturparks Nordeifel im kommenden Jahr 15 „Kraftorte“ geben. Ministerin Ina Scharrenbach überreichte jetzt den Förderbescheid.

Der beträgt 219.752,60 Euro und deckt damit rund 75 Prozent der beantragen Gesamtkosten von rund 288.000 Euro für 15 „Kraftorte“ in den beiden Eifel-Landkreisen Euskirchen, Düren sowie der Städteregion Aachen ab. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW,  begrüßte bei einer kleinen Feierstunde im „Panoramasaal“  des Tagungszentrums von Vogelsang IP Bürgermeister und Vertreter der an der Förderung beteiligten elf Kommunen zwischen Nideggen, Monschau, Blankenheim und Bad Münstereifel. Die Übergabe, zunächst am 16. Juli geplant, war wegen des Hochwassers tags zuvor verschoben worden.

buir hagelkreuzEine neue Infotafel, Sitzgelegenheiten und vielleicht ein Fernrohr für den Blick bis in die Ahreifel gehören zur Ausstattung am „Kraftort Hagelkreuz“ bei Nettersheim-Buir. Foto: Stefan LieserScharrenbach begründete zunächst die Förder-Idee: „Durch die attraktive Gestaltung von Orten, die dazu einladen zu verweilen und den Ort auf sich wirken zu lassen, sowie die Bereitstellung von kulturgeschichtlichen Informationen, soll das Projekt dazu beitragen, ein Stück Heimatgeschichte kennenzulernen und sich mit der Region stärker verbunden zu fühlen.“

Ob die Aufstellung einer Gedenkskulptur am „Hexenplatz“ bei Simmerath-Roetgen, oder die Ausstattung des Pilgerortes „Hagelkreuz“ bei  Nettersheim-Buir mit einer neuen Informationstafel, Sitzgelegenheiten und einem Fernrohr für den Blick bis in die Ahreifel – alle Investitionen in solche örtlichen Gedenk- oder landschaftlich reizvollen Orte sollen nach einem einheitlichen Konzept erfolgen. Die Koordination der ersten interkommunalen „Heimatzeugnis“-Förderung von 15 „Kraftorten“ in elf Kommunen hat das Büro des Naturparks Nordeifel übernommen.

Der Förderzeitraum beginnt am 1. Januar 2022 und endet auch im kommenden Jahr. Die beteiligten Kommunen müssen also, etwa bei der vorgesehenen Illuminierung der Ahrquelle in Blankenheim, wo es um Gesamtkosten von rund 15.000 Euro geht, von denen 65 Prozent gefördert werden, nach der Frostperiode im kommenden Frühjahr schnell aktiv werden. Alleine für die Stadt Mechernich stehen rund 80.000 Euro für zwei neue „Kraftorte“ zur Verfügung:  für die Ertüchtigung des  Rundweges an der Kakushöhle mit unter anderem der Erneuerung des Geländers und – dann barrierefrei – zur „Bruder Klaus-Kapelle“ bei Wachendorf.

Die Stadt Bad Münstereifel will so etwa eine Meditationsplattform am Matronenheiligtum bei Nöthen erstellen, in Kall soll am Naturdenkmal „Hausbaum“ eine Schutzhütte aufgestellt und die mit diesem „Kratftort“ verbundene Sage auf einer Infotafel erzählt werden, im Stadtgebiet von Heimbach wird ein alter Bildstock auf dem Kermeter mit einem neune Sandsteinfundament gesichert, in der Stadt Schleiden soll der schon vorhandene „Mediationsweg“ touristisch besser vermarktet werden, am „Gröttchen“ bei Reifferscheid eine Sitzgelegenheit aufgestellt werden und am Aussichtsturm bei Marmagen – ein „Eifelblick“ – wie am „Fossilienacker“ in Nettersheim unter anderem Spielgeräte aufgestellt werden.

matronenheiligtum noethenMit Mitteln aus dem „Heimatzeugnis“-Fördertopf will die Stadt Bad Münstereifel eine „Meditationsfläche“ am Matronenheiligtum bei Nöthen bauen. Es handele sich immer um Projekte, die „zum Konzept des saften Tourismus in der Nordeifel passen“, so Nicolas Gath, Regionalmanager beim Naturpark. Sein Geschäftsführer Manfred Poth sieht im ersten interkommunalen Förderprojekt ein Beispiel dafür, „wie man das Bewusstsein für die Identifikation mit unserer Eifel stärkt.“

Ministern Ina Scharrenbach bemühte bei der Übergabe des Förderbescheids, offiziell aus dem Förderprogramm mit dem schönen Titel „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“  gleich die Zahlenmystik: „Elf Kommunen aus der Nordeifel haben sich für die Kraftorte zusammengetan. Die 11 steht für Spiritualität und Magie, sie schließen sich zum Heimatzeugnis zusammen. Das ist die 12, sie steht für Vollständigkeit. Es werden 15 Kraftorte sein –die 15 steht für Idealismus, Neugier und Erforschung.“  Genau das sei das Konzept des Ganzen.

Manfred Poth mochte es im Vergleich dazu etwas irdischer: „Ich verspreche Ihnen, das wird nicht der letzte Zusammenschluss dieser Art gewesen sein!“ (sli)